Sitzung: 27.02.2024 JHA/01/2024
Sachverhalt:
Frau
Neumann berichtet über die Arbeit des vergangenen Jahres in der
Erziehungsberatungsstelle. Die Erziehungsberatungsstelle ist zuständig für
Kinder und Jugendliche bis 27 Jahre und stellt ein niederschwelliges Angebot
der Jugendhilfe zur Verfügung. Die Inanspruchnahme der Angebote erfolgt auf
freiwilliger Basis und ist kostenfrei. Die Beratungsstelle verfügt über ein
multidisziplinäres Team bestehend aus Sozialpädagoginnen und Psychologinnen mit
verschiedenen Zusatzqualifikationen.
Es ist
ein extremer Anstieg der Fallzahlen zu verzeichnen. Im Jahr 2023 wurden
insgesamt 443 Familien betreut. Davon wurden knapp 100 Familien in der
Außenstelle Kemnath betreut. Besonders auffällig ist die Verdoppelung der
Anmeldungen in der Altersgruppe zwischen 12 und 21 Jahre. Die häufigsten
Beratungsanliegen der Jugendlichen beruhen sich auf depressiven Verstimmungen,
selbstverletzenden Verhalten oder sozialen Ängsten. Ca. 40 % der angemeldeten
Kinder und Jugendlichen leben nicht mehr bei ihren leiblichen Eltern und ca. 50
% der Familien kommen im Kontext von Trennung und Scheidung zur
Erziehungsberatungsstelle.
Auffällig
ist auch, dass die Dauer der Beratungsprozesse zunimmt. Nur noch die wenigsten
Familien nehmen unter 3 Beratungskontakte wahr. Gut zu verzeichnen sind die
relativ kurzen Wartezeiten der Beratungsstelle. Die Familien warten i. d. R.
nur 2 Wochen auf ein Erstgespräch. Die Schwierigkeit besteht eher darin, dass
die Netzwerkpartner wie die KJP oder das SPZ sehr lange Wartezeiten haben. Auch
die kinderärztliche Versorgung und der Mangel an Hebammen bereitet
Schwierigkeiten.
Im
letzten Jahr haben einige neue Projekte stattgefunden. Dazu gehören die offene
Schülersprechstunde am Gymnasium, die Bundeskonferenz für Erziehungsberatung,
die zunehmende Zusammenarbeit mit Krisen-, Palliativ- und Hospizdiensten,
Vorträge in den KiTa’s und Fortbildungen für Netzwerkpartner und
Gruppenangebote für ukrainische Kinder und Jugendliche in Fockenfeld.