Sachverhalt:

 

Frau Neumann berichtet über die Arbeit des vergangenen Jahres in der Erziehungsberatungsstelle. Die Erziehungsberatungsstelle ist zuständig für Kinder und Jugendliche bis 27 Jahre und stellt ein niederschwelliges Angebot der Jugendhilfe zur Verfügung. Die Inanspruchnahme der Angebote erfolgt auf freiwilliger Basis und ist kostenfrei. Die Beratungsstelle verfügt über ein multidisziplinäres Team bestehend aus Sozialpädagoginnen und Psychologinnen mit verschiedenen Zusatzqualifikationen.

 

Es ist ein extremer Anstieg der Fallzahlen zu verzeichnen. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 443 Familien betreut. Davon wurden knapp 100 Familien in der Außenstelle Kemnath betreut. Besonders auffällig ist die Verdoppelung der Anmeldungen in der Altersgruppe zwischen 12 und 21 Jahre. Die häufigsten Beratungsanliegen der Jugendlichen beruhen sich auf depressiven Verstimmungen, selbstverletzenden Verhalten oder sozialen Ängsten. Ca. 40 % der angemeldeten Kinder und Jugendlichen leben nicht mehr bei ihren leiblichen Eltern und ca. 50 % der Familien kommen im Kontext von Trennung und Scheidung zur Erziehungsberatungsstelle.

 

Auffällig ist auch, dass die Dauer der Beratungsprozesse zunimmt. Nur noch die wenigsten Familien nehmen unter 3 Beratungskontakte wahr. Gut zu verzeichnen sind die relativ kurzen Wartezeiten der Beratungsstelle. Die Familien warten i. d. R. nur 2 Wochen auf ein Erstgespräch. Die Schwierigkeit besteht eher darin, dass die Netzwerkpartner wie die KJP oder das SPZ sehr lange Wartezeiten haben. Auch die kinderärztliche Versorgung und der Mangel an Hebammen bereitet Schwierigkeiten.

 

Im letzten Jahr haben einige neue Projekte stattgefunden. Dazu gehören die offene Schülersprechstunde am Gymnasium, die Bundeskonferenz für Erziehungsberatung, die zunehmende Zusammenarbeit mit Krisen-, Palliativ- und Hospizdiensten, Vorträge in den KiTa’s und Fortbildungen für Netzwerkpartner und Gruppenangebote für ukrainische Kinder und Jugendliche in Fockenfeld.